So naiv war ich damals noch. :-)
Lese ich allerdings sowas wie das Folgende, wird mir leicht blümerant.
Nehmen wir mal an, eine Firma hat eine Stelle zu vergeben: Ein typischer guter Akademikerposten, verantwortlich für eine kleine Gruppe Mitarbeiter, [...] Einkommen um die 4000 Euro. Es gehen dafür 150 Bewerbungen ein.Dann stieß noch wer nach mit: Jetzt gibt es ein Wiki-Projekt, das über jeden Menschen weltweit ein Profil anlegen will. Jeder kann mitmachen. Jeder kann etwas über seine Nachbarn und Bekannten beisteuern. Und zu guter Letzt lief mir dann auch noch eine Personen-Suchmaschine über den Weg, die gleich die vorhandenen sozialen Netzwerke wie MySpace und Xing nach Profilen einzelner Menschen absucht, ergänzt um das, was über Google & co. von einem im Netz zu finden ist.
Und nun haben wir eine andere Firma, die zufälligerweise die Daten hat, die bei [...] so offen rumstehen. Nichts gehackt, nichts explizit illegal gekauft, einfach das, was da ist, mit einem kleinen Prgramm letzte Woche abgegrast und gespeichert. Diese Firma erhält nun die Namen der Bewerber mit der Bitte, sich die Leute doch mal genauer anzuschauen und Empfehlungen abzugeben, [...]
verantwortlich für eine kleine Gruppe Mitarbeiter: Stichwort Persönlichkeit und Menschenführung. Da geht es um so Sachen wie persönliche Integrität und Sozialkompetenz. Ganz schlecht: Absolut harmlose Daten wie die Mitgliedschaft in Gruppen, die eine gewisse Promiskuität vermuten lassen. Man will ja nicht, dass die Untergebenen belästigt werden. Absolut harmlose Daten wie 436 Freunde an 435 Unis - das sieht nicht gerade nach Teamfähigkeit aus. Absolut harmlose Daten wie [...] — Quelle
Da werde ich dann nachdenklicher.
Andererseits... EIgentlich kann man so ein Ding ebenso gut 'gegen' etwa Personaler richten, die solch ein Tool verwenden, um es gegen einen zu wenden: Auch ein Personaler ist ein Mensch, und ein Mensch hat Hobbies und Interessen. -- Die alt-gepriesene Methode, sich bei einer Bewerbung über den Ansprechpartner ins Bild zu setzen, gewinnt dadurch eine neue Dimension: Eine Kreuzung aus mal eben und Hintergründe-Recherchieren (was etwaig gefundene Interessen der Ansprechperson angeht).
Ich habe es am Beispiel der ehemaligen Personalverantwortlichen der IBM Deutschland, Juliane Wiemerslage, ausprobiert und -- hm. Die Suchmaschine findet ad hoc weder Interessen noch Hobbies: Links im Screenshot sind Stichworte zu sehen, die zu der Person gefunden wurden. In diesem Fall, da das Tool mit Umlauten offenbar nicht zurecht kommt, auch so Fetzen wie Geschäftsführerin. -- Aber halt keine Hinweise auf Interessen, die sich direkt adressieren ließen.
Andererseits habe ich bewusst eine Person des öffentlichen Lebens gewählt, um niemanden zur Schau zu stellen, der nicht längst schon zur Schau gestellt wäre. Bei kleineren Organisationen, denke ich, könnte das Tool durchaus hilfreich sein.
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